Meine Erfahrungen beim Austieg vom Kettenraucher zum Nichtraucher. Ich war ab Oktober 2004 bei den Vereinten Nationen in
Wien angestellt und rauchte seit meinem 15. Lebensjahr. Anfangs rauchte ich ungefaehr 20 Zigaretten am Tag, manchmal etwas mehr. In
den letzten 10 Jahren meiner 38. jaehrigen
Raucherkarriere waren es bereits bis zu 60 Zigaretten pro Tag. Ganz selten weniger! ENDLICH NICHTRAUCHER ? Am Mittwoch den 19.1.2005 habe ich mit dem Rauchen aufgehoert! Bis zu diesem Tag habe ich nie daran gedacht und haette ich nie daran geglaubt, aufhoeren
zu koennen, zu tief steckte ich in der Sucht. Zu
festgefahren waren meine Rituale rund um die Glimmstaengeln.
Ich moechte
mit diesem Bericht versuchen meine Erfahrungen vom Ausstieg zu schildern, um
all denen die zur Zeit noch abhaengig sind, etwas
Mut zu machen aufzuhoeren bzw. es unbedingt
auszuprobieren! MEIN LEBEN MIT DER SUCHT In meinem Leben vor dem Nikotin-Ausstieg drehte sich
vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen alles um die Zigarette und dabei habe
ich auch alle moeglichen Anstrengungen unternommen
damit mir die Zigaretten ja nie ausgehen. Und wenn es dann doch einmal vorkam
war mir keine Muehe zu viel und kein Weg war mir zu
weit! Kurz und gut, die Nikotinsucht hatte mich fest und voll im Griff. DIE ENTSCHEIDUNG Gerhard Sekyra, mein Buerokollege kam von einer aerztlichen
Untersuchung die im Zuge der Asbestsanierungen in der UNO-City in Wien durchgefuehrt wurde, vom Medical Center der IAEA (Atombehoerde) zurueck und sagte mir, es haette
ihm eine Krankenschwester angesprochen, ob er nicht als Raucher die Quit Smoking Session besuchen und versuchen moechte, sich das Rauchen abzugewoehnen.
Gerhard stellte mir die Frage, ob ich auch mitgehen wuerde.
Bei einer genuesslichen Zigarette ueberlegte ich mir, warum nicht? Das hab ich ja noch nie
probiert! Was kann passieren? Wie lange halte ich es ohne Zigarette
aus, auch wenn ich jederzeit rauchen koennte? Das sollte ich testen! Wenn es
nicht funktioniert, dann rauche ich halt wieder! „Ja“ sagte ich, versuchen
wir es. Ich ersuchte Gerhard mich auch bei der Quit-Smoking-Session
anzumelden. Mit dieser Einstellung bin ich dann auch zum ersten Meeting ins
VIC IAEA-Medical Center gegangen. Kurz davor habe
ich natuerlich schnell noch eine Zigarette
geraucht, denn das Meeting koennte ja laenger dauern. Nach einer netten Begruessung
durch Hrn. Dr. John Doherty, der uns auch ein gutes Gelingen zur Entwoehnung wuenschte, wurde
ich von Schwester Lucila gebeten in das Smokerlyser
zu blasen. Die Leuchtanzeigen signalisierten VOLLAUSSCHLAG, die Werte waren
>50 (dh. max. Kohlenmonoxidanteil
in der Atemluft). Es war fuer Ms.
Lucila ein Schock! Auch fuer alle anderen
Anwesenden waren diese Werte unglaublich! Ms. Erla, die zweite Krankenschwester in diesem Team zeigte
und erklaerte uns anschliessend
verschiedene Raucherentwoehnungshilfen. Am Ende der
Sitzung baten uns Ms. Lucila und Ms. Erla bis zum 19. Jaenner 2005 (Termin der 2. Sitzung) zu versuchen mit dem
Rauchen aufzuhoeren. Gott sei Dank, ich hatte noch
eine Woche Zeit! VIC Medical Service - Quit Smoking Group 2005 EIN LEBEN OHNE ZIGARETTEN - ENDLICH RAUCHFREI LEBEN? Am 19.1.2005 und keinen Tag frueher,
so hatten Gerhard und ich das Aufhoeren vereinbart
nach dem Fruehstueckskaffee, nach ein paar Zigaretten
machen wir Schluss (!)? Dann war es so weit! Ich daempfte
meine letzte Zigarette aus, raeumte die angefangene
Zigarettenpackung in meine Tasche, verstaute den Aschenbecher fuer immer (?) in meinen Kasten, klebte mir anschliessend ein davor im Commissary
gekauftes Nikotinpflaster (NiQuitin Thinflex Patch) auf meinen Oberarm und wartete was
passiert und wie lange ich es aushalten werde. Nichts ist passiert! Keine koerperlichen Entzugserscheinungen! Es war einfach
unglaublich. Der erste Tag verging voellig
problemlos! Heute glaube ich, das mit den Entzugserscheinungen behauptet man
als Raucher nur um ein Argument zum Weiterrauchen zu haben. Totaler
Schwachsinn, ich warte heute immer noch. NICHTS!!! NICHTRAUCHEN MACHT COOL Weit verbreitet ist ja die Meinung, dass das Rauchen
den Raucher cool wirken laesst. Diese Meinung war
auch mein Beweggrund vor 38 Jahren, das Rauchen zu beginnen. Das Gegenteil
ist heute der Fall. Haben Sie schon einmal einen Raucher beobachtet, wie er
versucht seine Umgebung einzuschaetzen um
herauszufinden, ob er rauchen darf? Wie er die Zigarette dann mit zitternden
Fingern aus der Schachtel zieht, um sich verschaemt
eine anzustecken? Ich will nicht weiter laestern,
denn ich war auch einer von diesen, aber Rauchen ist fuer
mich heute sicher das uncoolste was es gibt. RAUCHEN IST SICHER OUT und NICHTRAUCHEN IST
GARANTIERT IN Nichtraucher haben mehr Zeit und Geld! Nie mehr in der
Gegend herumfahren, nur um Zigaretten zu kaufen, nie mehr die Arbeit oder das
Hobby unterbrechen muessen um zu Rauchen. Ja ich
kann jetzt sagen, das spart Zeit, unglaublich viel Zeit! Es hat sich vieles geaendert! Nicht nur, dass ich dauerhaft gesuender lebe, ganz nebenbei spare ich noch tausende von
Euro im Jahr. WARUM ICH DAS ALLES SCHREIBE Es hat mir Spass gemacht, das
alles nieder zuschreiben. Ich
moechte mit diesem Erfahrungsbericht Ms. Erla Erlingsdottir
und Ms. Lucila Boschitsch-Bron,
DANKE sagen! Ich bin stolz
darauf, dass ich mich an mein Dasein als nicht mehr Nikotin-Abhaengiger gewoehnt habe, auch
wenn es immer wieder Leute gibt die mir das nicht glauben wollen oder koennen. Ich glaube fest, dass ich es geschafft habe!
Eigentlich war es ein leichter Weg aus dem blauen Dunst!! Mein Erfahrungsbericht in Englisch: IAEA ECHO Issue 226, Summer 2005 Quit Smoking, Why not now? Impressionen an die Zeit nach der Entwoehnung HAB ICH ES GESCHAFFT? Unglaublich aber wahr, das Nichtrauchen wird immer
leichter. Erst nach der Entscheidung ohne Sucht zu leben, wurde mein Leben
ein freies Leben und beschert mir die grosse
Freiheit. Was mir geblieben ist, das sind Gedanken ans Rauchen, die immer
seltener werden! Es sind aber gute Gedanken, denn ich bin stolz auf mich,
obwohl es im Nachhinein nichts Besonderes war mit dem Rauchen aufzuhoeren. Ich wuensche allen
Rauchern die ihr neues Leben als Nichtraucher beginnen, dass sie ihre
Freiheit mit Stolz und dem Bewusstsein sich selbst aus dem Kaefig der Abhaengigkeit befreit
zu haben, geniessen koennen!
NOCH EINE WICHTIGE ANMERKUNG AM SCHLUSS Raucher, die das Rauchen allein aufgeben wollen,
sollten unbedingt jede angebotene Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt tausend
gute Gruende nicht zu rauchen, aber keinen Grund zu
rauchen! Mir hat das gesamte Team des IAEA-Medical
Service dabei geholfen. DANKE LUCILA! DANKE ERLA! |